Mittwoch, 30. Oktober 2013

Das Projekt - Bildung ist Hoffnung

Kinder in Hacipasa. Foto: Jusur-Brücken e.V.


ein Bericht von A. Hoffmann,
Lehrerin an der Königin-Luise-Stiftung 
und Mitbegründerin von Jusur-Brücken e.V.

Im März 2011 begannen Syrer und Syrerinnen einen friedlichen Protest, um für ihre Freiheit, ihre Würde und gegen das totalitäre Regime in ihrem Land zu kämpfen. Dieser gewaltfreie Protest wurde jedoch mit Waffeneinsatz und Brutalität seitens des Assad-Regimes erwidert. So ging der friedliche Widerstand in einen bewaffneten Kampf über, welcher sich inzwischen zu einem Bürgerkrieg entwickelte. Dieser kostete nach offiziellen Angaben bereits mehr als einhundertzwanzigtausend Menschenleben und über fünf Millionen Syrerinnen und Syrer befinden sich derzeit auf der Flucht. Wie so oft sind vor allem die Kinder, die am meisten Betroffenen in diesem Konflikt. Daher wurde Ende 2012 in der Königin-Luise-Stiftung die Idee geboren, als Schulgemeinschaft Unterricht für Flüchtlingskinder zu organisieren und zu finanzieren und somit den Kindern in all dem Elend ein klein wenig Hoffnung zu schenken.

Der Anfang: Hacipasa
Mit geringen Mitteln einfach anfangen. Foto: Jusur-Brücken e.V.
 
 
Anfang des Jahres wurde in Hacipasa (Südtürkei) in Kooperation mit dem Verein Jusur-Brücken e.V. einer Schule für syrische Flüchtlingskinder gegründet.
Hier werden seit Anfang des Jahres ca. 50 Kinder in zwei aufeinander folgenden Kursen von einer Sekundarschullehrkraft unterrichtet. Die jüngsten Kinder (6-7) erlernen die Grundlagen des Lesens, Schreibens und Rechnens. Die älteren Schüler werden in Anlehnung an die Anforderungen des syrischen Rahmenlehrplans in den verschiedenen Fächern unterrichtet, wobei bei gesellschaftspolitischen Themen auf eine freiheitlich, demokratische Ausrichtung geachtet wird.
Zum Teil werden die älteren Schüler in die Blöcke der jüngeren Schüler mit einbezogen, um diese bei Übungen zu unterstützen.

Sommer 2013 - in BEKBELE öffnet die zweite Schule
Im Juli 2013 konnte Dank der Unterstützung vieler Spender die zweite Schule für syrische Flüchtlingskinder eingerichtet werden. Sie befindet sich in der Ortschaft Bekbele (in der Nähe Iskenderuns, einer Stadt in der Südtürkei), in welche ebenfalls Hunderte von syrischen Familien geflohen sind.
Wie in Hacipasa wird der Unterricht in zwei (nach Altersgruppen getrennten) aufeinander folgenden Kursen von einer syrischen Sekundarschullehrkraft durchgeführt. Die 45 Kinder sind zwischen 6 und 12 Jahren alt.
 
Spielen, tanzen, lernen - Bildung ist Hoffnung. Foto:Jusur-Brücken e.V.

Die Schule in Bekbele (bei Iskenderun) konnte Danke einer Spende bereits mit einem Computer und Drucker ausgestattet werden.
Diese Ausstattung soll nun auch in Hacipasa erfolgen, insbesondere um das differenzierte Arbeiten der Lehrerin durch den Ausdruck von Arbeitsblättern aber auch den Einsatz des Internets und dort vorhandenen Lehreinheiten zu nutzen.
Sobald die finanziellen Voraussetzungen gegeben sind, soll in Hacipasa eine zweite Lehrkraft eingestellt werden- In Nachmittagskursen soll  sie sich explizit den älteren Schülern (9-13 Jahre) widmen.  Somit würden jeweils vor- und nachmittags 5 Stunden  Unterricht erteilt werden.                                                                                                  

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